Die Neuzugänge der Gießen 46ers im Porträt

Larry Gordon

Larry Gordon: Robuster Allrounder

Wo andere BBL-Trainer in der ersten Trainingswoche nach der Sommerpause immer noch die Namen ihrer neuen Schützlinge lernen müssen, hat Ingo Freyer es leicht: Die Spieler aus der letzten Saison kennt er sowieso, und mit David Bell und Larry Gordon hat er zu Hagener Zeiten bereits erfolgreich zusammengearbeitet.

Insgesamt drei Jahre flog der athletische Kalifornier Gordon unter Anleitung von Freyer durch die Ischelandhalle und sorgte mit seiner Vielseitigkeit für volle Statistikbögen. Da überrascht es, dass Freyer vor allem lobt, dass der Forward Dinge tut, die nicht auf dem Statistikbogen auftauchen. Denn mit 12,4 Punkten, 6,1 Rebounds, 1,6 Assists und 1,1 Steals pro Spiel kann Gordon in seiner Basketball-Bundesliga-Karriere durchaus beeindruckende Werte im Schnitt vorweisen.

Und in diesen Zahlen ist noch nicht eingerechnet, dass Gordon in Deutschland nicht nur unter Freyer spielte: Nachdem er über die Niederlande und Österreich zu den Feuervögeln gestoßen war, ging es für den Forward 2015 zu den Eisbären Bremerhaven, nach einer Zwischenstation in Südkorea noch eine Saison zu RASTA Vechta. Letzte Saison spielte Gordon im kasachischen Astana, wo er zwar in der heimischen Liga gar nicht gefordert wurde, sich aber in der VTB League, die in diversen ehemaligen Sowjetrepubliken ausgespielt wird, mit den Topteams von ZSKA Moskau, UNICS Kazan oder Khimki messen konnte.

Das brachte auch Gordon sichtlich weiter, wie sein Trainer Ingo Freyer verrät: »Larry ist durch seine Stationen erfahrener geworden – das kannst du sehen. Er trifft bessere Entscheidungen auf dem Spielfeld. Er hat an seinen Schwächen gearbeitet, das ist gut, und gibt dir viel in Bereichen, die in den Statistiken nicht abgebildet werden. Er ist ein Spieler, für den man keine Systeme laufen muss, aber einer, der immer effektiv ist auf dem Feld. Dazu ist er in der Verteidigung immer sehr robust, sehr kräftig und kann auf mehreren Positionen – beiden Flügelpositionen und als Powerforward – spielen.« Mit dem, was Gordon bislang präsentierte, ist Trainer Freyer sichtlich zufrieden: »In der Vorbereitung war er unser zweitbester Rebounder hinter John Bryant, genau so, wie ich mir das vorgestellt habe. Er hat genau das gezeigt, was ich mir von ihm erhofft hatte und was er kann.« Manchmal ist es eben gar nicht so verkehrt, auf Altbewährtes zu setzen.


(16.08.2018 - Foto: Kettner)  Bild 2 von 5