Jetzt steht er schon einige Wochen in Frieden vor sich hin, ohne dass jemand versucht hätte, ihn mit Werkzeug oder Sprengstoff zu zerstören. Der Parkautomat am Usa-Wellenbad wurde, wie berichtet, Ende Januar neu aufgestellt und installiert, nachdem der Vorgänger massiv beschädigt und der Vorvorgänger sogar gesprengt worden war.
Damit der Frieden gewahrt bleibt, haben die Verantwortlichen des Usa-Wellenbades aufgerüstet: War der Automat bisher vorne nicht umschlossen, so ist dies nach Schwimmbadschließung nun der Fall. Eine Tür wird abgeschlossen, der Zugang damit zumindest deutlich erschwert,
Auch Zeitfaktor könnte abschrecken
Es handele sich um massives Material und eine standhafte Verriegelung, teilt Sascha Rieck, Geschäftsführer des Usa-Wellenbades, mit. Wenn die Gäste das Schwimmbad verlassen haben, wird nun also ab- und rechtzeitig zum Betriebsbeginn am nächsten Morgen wird wieder aufgeschlossen. Damit ist die Hürde für mögliche Täter deutlich erhöht worden. Wer es dennoch versucht, wird dabei übrigens gefilmt, verfügt der Automat doch über eine Kamera in seinem Inneren.
Vom Rundum-Schutz verspricht sich der Geschäftsführer eine dreifache Abschreckung: Erstens sollen potenzielle Täter am besten von vornherein abgehalten werden, zweitens würde es zusätzliche Geräusche verursachen, wenn jemand versuchen würde, eine Metalltür aufzubrechen, was wiederum von Anwohnern oder Passanten gehört werden könnte. Drittens dauert es einfach länger, wenn man sich erstmal mit der Tür aufhalten muss. Zeit, die im Zweifelsfall der herbei eilenden Polizei in die Karten spielen würde. Am liebsten wäre es Sascha Rieck, wenn sich erst gar niemand an dem kriminellen Unterfangen versucht. Ein starkes Argument, die Finger davon zu lassen, ist - neben juristischen und moralischen Aspekten -, das tägliche Leeren des Automaten. Es ist also nichts zu holen.
Die beiden Vorfälle 2023 und 2021
Auch bei den jüngsten Attacken im November vergangenen Jahres hatte der Täter keine Beute gemacht. In der Nacht auf den 18. November wurde der vorige Parkautomat zerstört. Hebelspuren wurden entdeckt, zudem war auf dem Display ein Fußabdruck zu sehen. In der Nacht auf den 20. November folgte ein zweiter Aufbruchversuch. Ans Innere des Automaten gelangte der Täter oder die Täterin nicht. Bereits in der Nacht auf den 27. Dezember 2021 wurde der Vorvorgänger des aktuellen Automaten gesprengt. Die Beute war minimal, der Sachschaden enorm.
Solche Szenarien roher Gewalt möchte Sascha Rieck für die Zukunft möglichst ausschließen. Der jetzige Schutz könnte dazu beitragen, dass man über einen neuen Automaten lange Zeit nicht nachdenken muss.