Der Wettbewerb dauerte neun Stunden. Der Wettbewerbstag war nicht nur lang, sondern auch sehr nass. Waren die 15 Stationen überdacht, so waren es die Verbindungswege nicht. Bei strömendem Regen musste die Gruppe von einer Station zur nächsten in der Straubinger Innenstadt laufen. Inhaltliche Themen waren Vielfalt im alltäglichen Miteinander, interkulturelle Aspekte, Arbeit des nationalen und internationalen Roten Kreuzes. Unter anderem galt es zum Thema Inklusion einen Werbefilm zu drehen. Dafür hatte die Gruppe für das Schreiben des Drehbuchs zehn Minuten und für den Dreh eine Minute Zeit. An einer Station mussten 50 Lebensmittel für Frühstück und Abendessen dem Ursprungsland zugewiesen werden. In einem Planspiel mussten Einsatzkräfte und Hilfslieferungen in ein durch ein vom Unwetter betroffenes Krisengebiet gebracht werden. Hier galt es logistische und gesetzliche Rahmenbedingungen zu beachten.
Eine umfangreiche Erste-Hilfe-Einzelaufgabe verlangte den JRKlern einiges ab. So galt es beispielsweise, einen Säugling vor dem Erstickungstod zu bewahren, ein stumpfes Bauchtrauma zu versorgen oder einer bewusstlosen Person den Helm abzunehmen. Gruppenaufgabe war ein fiktiver Unfall mit fünf Schwerstverletzten. Diese waren sehr realistisch geschminkt, die Unfallsituation selbst realitätsnah aufgebaut. Versorgt werden mussten eine Person mit Herzkreislaufstillstand, ein Verletzter mit mehreren offenen Brüchen, ein Beifahrer, der zwei abgetrennte Finger hatte. Hier wurde den Inheidenern alles abverlangt.
Nach diesem umfangreichen Aufgabenpaket warteten annähernd 350 JRKler auf die Siegerehrung. Die jüngste Gruppe (mit knapp 20 Jahren im Durchschnitt) kam aus Inheiden. Ein hervorragender und völlig unerwarteter 4. Platz (680,9 Punkte) konnte vom hessischen Vertreter gefeiert werden, freut sich Stein. Ausschlaggebend für die gute Platzierung war die totale Ausgeglichenheit über alle fünf Bereiche hinweg. Platz eins ging an Rheinland-Pfalz (739,6 Punkte), Platz zwei konnten die Bayern feiern (719,3 Punkte) und den dritten Platz belegte die Gruppe aus Westfalen-Lippe (684,2 Punkte).
Eltern und Freunde des JRK Inheiden nahmen die Gruppe am Sonntag mit einem großen Bahnhof in Empfang. Ortsvorsteher Heinz-Joachim Schäfer sprach ebenso seine Glückwünsche aus wie BürgermeisterRainer Wengorsch, der Vorsitzende des Ortsvereins Ottmar Krüger und der Vorsitzende des DRK-Kreisverbands Marburg-Gießen Christian Betz. Sie lobten insbesondere die Ausdauer bei der Vorbereitung und die Bereitschaft, sich für das Thema Menschlichkeit in seiner ganzen Bandbreite zu engagieren.
Für Inheiden dabei waren Carmen Stein (Betreuer), Mareike Springborn, Fabian Stein, Sarah Hublitz, Theresa Hennen, Tabea Eckl (Betreuerin), Doreen Bender, Nina Liska (Betreuerin), Maike Leidner und Thomas Stein (Ausbilder und Betreuer).