Dass die Masten stehen bleiben, stieß bei der SPD auf großen Unmut. Die Sozialdemokraten wollen die Masten abbauen lassen, um die Fläche anderweitig nutzen zu können. Besonders Karl-Heinz Wilhelm störte sich an den Plänen der Koa: »Wenn wir so entscheiden, haben wir am Bahnhof eine innerörtliche Wüste.«
CDU-Fraktionsvorsitzender Jürgen Knorz konterte: »Wir müssen wirtschaftlich vernünftig sein, diese Kosten können wir nicht übernehmen. Wir sollten uns auf das Bahnhofsgebäude und die umliegenden Flächen konzentrieren und attraktiv gestalten.«
Unterstützung erhielt Knorz von Hartmut Schunkert von den Freien Wählern. Er vertrat die Meinung, dass die Deutsche Bahn die Masten irgendwann ohnehin selbst abbauen werde.
Neben diesem kontrovers diskutierten Punkt herrschte bei anderen Aspekten Einigkeit. So beschlossen die Parlamentarier einstimmig, die Einsprüche der Anwohner mitzutragen und in die Stellungnahme an die Bahn aufzunehmen. Zudem solle die geplante Lärmschutzwand auf der Ostseite weiter nördlich beginnen. Auch bei der Installation von Glaselementen in die Schutzwand auf Höhe des Bahnhofs und des Bahnübergangs herrschte Einigkeit. Eine Schleuse im Bereich des Rottwegs wurde ebenfalls unisono angeregt, damit an dieser Stelle mal eine Treppe gebaut werden kann.
Doch damit war das Thema noch nicht abgeschlossen. Knorz wies darauf hin, dass ein Großteil der Fläche noch nicht im Grundbuch eingetragen sei, obwohl der Kauf schon über zehn Jahre zurückliegt. Auch Parlamentschef Martin Hanika und Grünen-Fraktionsvorsitzender Bus konnten das nicht nachvollziehen. Mit der Antwort des Bürgermeisters – noch seien nicht alle Bedingungen des Kaufvertrags erfüllt – wollten sie sich nicht zufrieden geben. Das Thema wird daher demnächst im Ausschuss aufschlagen.