Heiße Waffeln, die herrlich duften und luftig gebacken sind - ein Traum, nicht erst seit der Kindheit. Die Jungs von "My Waffle" aus Bad Nauheim machen ihn möglich. Der Streifzug-Test.
29. November 2017, 06:20 Uhr
Von Erik Scharf
Der Schmetterling ist ein echter Hochgenuss. (Foto: esa)
Leichter Dampf steigt auf, als die Teigmasse auf das heiße Eisen trifft. Sofort breitet sich der typische Waffelduft aus. Knapp 90 Sekunden später liegt die frische Waffel auf dem Teller. Nun folgt der schwierige Teil für den Gast. Was soll auf die Waffel drauf? Die Varianten scheinen unendlich. In den Regalen und Auslagen an der Theke bleiben keine Süßigkeitenwünsche offen.
Fotostrecke: So entsteht bei My Waffle der Schmetterling
Alle erdenklichen Schokoriegel, Smarties oder Nutella warten darauf, die Waffeln zu garnieren. Aber auch in Kombination mit Obst und Eiskugeln, wie beim »Schmetterling« macht man bei My Waffle nichts verkehrt. Knapp drei Minuten dauert es, bis der süße Genuss fertig ist. Für eine Waffel mit einer Zutat und einer Kugel Eis zahlt man 4,60 Euro – für Bad Nauheim ein moderater Preis.
Eine Zufallsidee des Inhabers Kabir Ahmadi
Seit August vergangenen Jahres bereichert Kabir Ahmadi mit seinem Waffel-Konzept den Bad Nauheimer Marktplatz. Auf die Idee kam er durch Zufall. Im Juli 2016 war Ahmadi in Frankfurt unterwegs und bestellte sich in einem Café eine Waffel. Doch was ihm serviert wurde, war überhaupt nicht nach seinem Geschmack. Sein spontaner Gedanke: »Das kann ich viel besser.« Gesagt, getan.
Kurze Zeit später eröffnete Ahmadi My Waffle – als klassischer Quereinsteiger. »Ich wollte schon immer was eigenes großziehen. Die Waffeln kamen da genau richtig«, sagt Ahmadi. Da er in Bad Nauheim aufgewachsen ist, war die Frage nach dem Standort schnell geklärt. Erfahrungen in der Gastronomie hat er aber nicht. Der 27-Jährige studiert zurzeit an der Justus-Liebig-Universität Sprache und BWL.
Ein kreativer Kopf und ein Organisationstalent
Die Aufgaben rund um das Waffeleisen wurden Ahmadi aber schnell zu viel. Bedienen, organisieren und Buchhaltung führen – alleine kaum zu schaffen. Anfang des Jahres holte sich Ahmadi seinen Kumpel Marko Brombacher ins Boot. Brombacher ist studierter Biologe, war Vetriebsleiter einer Firma, die auf Lebensmittelrohstoffe spezialisiert ist. Doch Brombacher wollte etwas Neues starten. Schnell fanden beide zusammen. Während Ahmadi der kreative Kopf ist, kümmert sich Brombacher um die organisatorischen Dinge. »Wir sind ein Lenker und ein Macher«, fasst Ahmadi die Rollenverteilung zusammen.
Die beiden Neugastronomen merkten aber schnell, dass es alleine mit Waffeln nicht getan ist. »Wir waren zu limitiert, was die Zeiten anbelangt.« Rund um die Hochzeiten am Nachmittag fehlten die Alternativen. Nun stehen auch Paninis und Wraps (ab 5,50 Euro) auf der Speisekarte. »Wir wollen unseren Gästen über den ganzen Tag ein passendes Angebot bieten«, sagen Ahmadi und Brombacher. Die süßen Waffeln mit einem Kaffee wechseln sich mit den herzhaften Kleinigkeiten zur Mittagszeit oder zu einem Feierabendbier ab.
Auf einem guten Weg
Auch die Paninis können sich sehen lassen. (Foto: esa)
Optisch kommt das Lokal am Marktplatz noch etwas unscheinbar daher. Von außen lässt die abgedunkelte Tür der ehemaligen Bar nicht viel auf Waffeln schließen. Das soll sich aber bald ändern. Eine neue Fensterfront soll dann einen Blick nach innen ermöglichen und das Lokal besser in Szene setzen.
Es ist ein steiniger Weg, in der Bad Nauheimer Gastro-Szene anzukommen. My Waffle scheint aber bislang auf dem besten Weg.