Viele sagen: Ein Besuch in der Tapas-Bar Zaragoza in Friedberg fühlt sich an wie ein Kurzurlaub. Valerie Pfitzner hat das Bistro getestet.
25. April 2018, 12:30 Uhr
Von Valerie Pfitzner
Spanisches Flair im Zaragoza in Friedberg. (Foto: vpf)
Schließen Sie die Augen und stellen sich eine Tapas-Bar in Spanien vor: Bild im Kopf? Dann wissen Sie jetzt, wie es im Zaragoza in Friedberg aussieht. Als wir die kleine Tapas-Bar im Haingraben besuchen, ist einer der ersten warmen Abende im Frühling. Das Urlaubsfeeling beginnt daher schon vor der Tür: Die Gäste stehen mit einem »Estrella Galicia« oder einem Glas Wein in der Hand vor der Tür, naschen Oliven und lachen. Mitten in Friedberg fühlt man sich plötzlich wie in einer Gasse in Sevilla, Granada oder Palma.
Spanisches Flair im Zaragoza in Friedberg. (Foto: vpf)
»Viele sagen, wenn sie zu uns kommen, ist das wie zwei Stunden Urlaub«, sagt Sonia Rosini. Ihr Mann Javier Cruz ist der Chef, steht jeden Tag hinter der Theke. Als er sich das kleine Lokal im August 2016 anschaute – die Vorbesitzer wollten es abgeben – sei er sofort begeistert gewesen, erzählt seine Frau: »Er hat das Ambiente gesehen und gesagt: Wow, genau so etwas habe ich gesucht.« Die Idee: Eine Bar, ein kleines Bistro eröffnen, in dem es Kleinigkeiten zum Wein oder zum Bier gibt. Cruz’ spanischen Wurzeln entsprechend eben Tapas.
Die Tapas sind authentisch und hausgemacht
Sonia Rosini
Doch ist das, was in der winzig kleinen Küche gezaubert wird, sowohl qualititativ, als auch von der Menge her, viel mehr als nur eine Kleinigkeit zum Wein. Bestes Beispiel: die Tapas-Platte »Zaragoza« für zwei Personen (23,90 Euro). Ein Gedicht in fünf Tonschälchen: Würzige Chorizo, eingelegt in Rotwein, säuerlich-frisch marinierte spanische Bohnen, Tortilla, Calamari und Hackfleischbällchen in Tomatensugo. Dazu bestellen wir noch eine Portion Gambas für 7,50 Euro – ein Muss! – und die Tagesempfehlung: Pintxos de Solomillo de Cerdo al alioli de albahaca – Schweinefilet auf Toast mit Basilikumalioli (7,50 Euro).
Die Gambas sind ein Muss. (Foto: vpf)
Mit diesem Gericht sind wir endültig im spanischen Tapas-Himmel angekommen. »Wir legen Wert auf Qualität«, sagt Sonia Rosini. »Die Tapas sind authentisch und hausgemacht – auch die Alioli machen wir selbst.« Das schmeckt man.
Neben den lauen Sommernächten (die sich auch im Winter genauso anfühlen) kann man auch seine Mittagspause im Zaragoza verbringen. Jeden Tag gibt’s ein anderes Tagesgericht, zum Beispiel Pincho de Serdo (Fleischspieß), Bacaolo frito (frittierter Kabeljau), Huevos a la flamenca (Spiegelei mit Paprikawurst). Die Preise bewegen sich zwischen sechs und zehn Euro. »Einmal im Monat veranstalten wir auch noch einen Paella-Abend«, sagt Sonia Rosini. Da gibt’s dann zwei bis drei Tapas vorneweg, anschließend werden zwei große Paella-Pfannen in der Mitte des kleinen Lokals aufgebaut. Kostenpunkt: 19,50 Euro.
Die Crema Catalana wird vom Chef am Tisch flambiert. (Foto: vpf)
Zum Abschluss unseres Zwei-Stunden-Urlaubs gibt es noch eine Crema Catalana (3,90 Euro) vom Chef höchstpersönlich am Tisch flambiert. Eins steht fest: Nach dem Urlaub ist vor dem Urlaub. Wir kommen wieder.