03. Mai 2018, 14:29 Uhr

Stöffche-Spiele

Die erste Apfelweinolympiade

Bäppi La Belle ist eine Frankfurter Ikone. Der Travestie-Star veranstaltet am 11. Mai die erste Apfelweinolympiade. Im Interview spricht er über die Premiere, erklärt wo beim Apfelwein für ihn die Grenzen liegen, und warum er im Stadtparlament gerne einen Bembel auf dem Tisch stehen hätte.
03. Mai 2018, 14:29 Uhr
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Von Erik Scharf
Bäppi La Belle (Foto: pm)

Bäppi La Belle, Äbbelwoi, Schoppe, Äppler, Stöffche – was ist denn die korrekte Bezeichnung?
Bäppi La Belle: Ich sage immer Äppler.

Wie hessisch ist für sie der Äppler?
Bäppi La Belle: Das ist ein reines hessisches Nationalgetränk. Richtung Süden bekommen Sie Äppler vielleicht noch bis Aschaffenburg, danach hört es schon auf. Richtung Norden bekommen Sie Äppler höchstens im Delikatessen-Geschäft. Und mit Cidre aus Frankreich ist das mal überhaupt nicht zu vergleichen. Das ist ja wie Altbier und Kölsch.

Im Rahmen der Apfelweinolympiade küren Sie den besten Äppler. Wie genau läuft das ab?
Bäppi La Belle: Wir haben sechs Äppler von Keltereien aus der Frankfurter Region zur Auswahl. Dazu gibt es verschiedene Essensgänge. Handkäs mit Musik, Gri Soß mit Kartoffeln und Ei, und Frankfurter Würstchen mit Kartoffelsalat. Und dann darf das Publikum entscheiden.

Was macht für Sie einen guten Äppler aus?
Bäppi La Belle: Er muss eine gute Fruchtnote haben, aber auch noch nach Apfel schmecken. Und ich sag mal so: Wenn ich den Äppler vom Kelterer aus der Wetterau trinke, der ein paar Umdrehungen mehr hat, dann bin ich nach zwei Gläsern auch gut drauf.

Apfelwein mit Bier? Es gibt Grenzen!

Bäppi La Belle

Was halten Sie von den gemischten Varianten? Da gibt es ja die verrücktesten Sachen.
Bäppi La Belle: Ich mag meinen Äppler am liebsten pur. Nicht verpanscht, sondern so wie er ist. Was gar nicht geht ist zum Beispiel süß gespritzt und mit Cola. Oder noch schlimmer, was ich auch schon gesehen habe: Apfelwein mit Bier. Es gibt Grenzen!

 

Sie veranstalten die Apfelweinolympiade zum ersten Mal. Was erwarten Sie von dem Abend?
Bäppi La Belle: Spaß. Einfach nur Spaß. Wir wollen mal austesten, wie das ankommt.

Und was dürfen die Besucher erwarten?

Bäppi La Belle: Essen und Trinken natürlich, aber wir machen auch ein bisschen Showprogramm. Wir erzählen was zur Geschichte des Äpplers und zur Geschichte Frankfurts. Man kann sagen: Es ist eine Museumsführung mit Verköstigung.

Sie sitzen als Stadtverordneter im Frankfurter Stadtrat. Wünschen Sie sich bei den trockenen Sitzungen manchmal einen Bembel auf dem Tisch?
Bäppi La Belle: Das wäre manchmal wirklich gut. Das würde das Ganze auflockern. In Frankfurt gibt es einige Veranstaltungen, da bekommt man mit Mühe und Not mal ein Bier oder einen Wein.

Sie haben vor Ihrer Wahl angekündigt, sich besonders für die kulturellen Einrichtungen in Frankfurt einzusetzen und sitzen nun auch im Kulturausschuss. Wie läuft es dort?
Bäppi La Belle: Wir haben zurzeit noch Haushaltsverhandlungen und da kommt viel auf uns zu. Die Renovierungen der Städtischen Bühnen und des Kinder- und Jugendtheaters stehen an, das Jüdische Museum ist im Bau. Wir haben es immerhin schon geschafft, dass  Kinder und Jugendliche die städtischen Museen kostenlos besuchen dürfen. Damit haben wir ein Novum geschafft. Es geht alles Schritt für Schritt, wir sind aber auf einem guten Weg.

Sie stehen seit 25 Jahren auf der Bühne. Worauf freuen Sie sich in Ihrem Jubiläumsjahr besonders?
Bäppi La Belle: Auf mein Jubiläumskonzert am 2. Juni im Capitol in Offenbach. Im Herbst kommt mein zweites selbstgeschriebenes Stück, »Ben Hur und die Ratten der Rennbahn«. Da geht es um den Streit zwischen dem Deutschen Fußball-Bund und der Rennbahn. Aber: Wenn das Publikum mitmacht, ist jeder Abend ein Highlight.

In einer Welt ohne Äppler: Was wäre Ihr Lieblingsgetränk?
Bäppi La Belle: Wasser.

Bäppi La Belle und das Theatrallalla

Bäppi La Belle, mit bürgerlichem Namen Thomas Beppler, kam am 24. Dezemberg 1961 in Frankfurt zur Welt. 1990 gründete er in Frankfurt eine Tanzschule, von 2008 bis 2012 war er sogar Präsident des Berufsverbands Deutschen Tanzlehrer. 1993 schuf er die Figur »Bäppi la Belle« und gründete das TiTS-Theater, dass er 2008 in Theater Trallala umbenannte. In Film und Fernsehen war Bäppler in verschiedenen Produktionen zu sehen und hatte auf rheinmain.tv zeitweise eine eigene Sendung. Seit Juli 2016 ist er für die SPD Stadverordneter der Stadt Frankfurt. Bäppler setzt sich in seinem politischem Wirken für die Belange der Homosexuellen ein.

Das Theatrallalla hat sich zu einer Kultstätte für Comedy und Komödie in Frankfurt entwickelt. Seit 25 Jahren das Zuhause von Bäppi La Belle, hat sich das Theater in den letzten Jahren einen Ruf über die Grenzen Hessens erworben. Von Comedy über Musical bis Operette gibt es im Theatrallalla alles, was das Theaterherz begehrt. Zum Ensemble zählen namhafte Koryphäen der Frankfurter Theaterszene wie zum Beispiel Weltstar-Kammersängerin Karin Pagmar, Ute Ehrenfels, Alison Ripier, oder Tatortregisseurin Sylvia Hofmann Zu den Erfolgstücken der letzten Jahre zählten u.a. Sissi – Beuteljahre einer Kaiserin oder Cleopatra und der Fluch der Tempelhuren.

 

Info

Shows und Termine

Bäppi La Belle - Die Jubiläumsshow vom 28. April bis 22. Dezember The Fat Pack:am 15. und 16. Mai 2018, 20 Uhr 25 Jahre Bäppi La Belle: This is my life am 2. Juni, 20 Uhr (Capitol Offenbach) Miss Moppel: 16.50 Uhr nach Offenbach vom 29. August bis 21. September Ben Hur und die Ratten der Rennbahn vom 15. November 2018 bis 12. Dezember 2018 Das Haus in Montevideo vom 26. – 30. Dezember 2018 Weitere Infos und Tickets unter www.theatrallalla.de. (esa)

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