Mediterrane Gewürze, leckerer Fisch, rund 30 Grad im Schatten. Dafür muss man nicht in den Flieger oder ins Auto steigen und südeuropäisches Land betreten – nein, ein solcher Ort liegt ganz nah: Der Hof Grass in Hungen.
25. Juli 2018, 12:10 Uhr
Von Katharina Ganz
(Foto: kgg)
Idyllischer kann es kaum sein. Zurückgelehnt auf einem schattigen Plätzchen unter dem Sonnenschirm sitzend, ein kühles Getränk in der Hand, der Blick schweift über Bäume, Wiesen und Kräuter – da kommt Urlaubsfeeling auf. Dafür muss man aber nicht etwa in den Flieger oder ins Auto steigen und südeuropäisches Land betreten – nein, dieser Ort liegt ganz nah: Der Hof Grass in Hungen.
Wer sich durch das Ambiente noch nicht in südliche Regionen versetzt fühlt, dem hilft die Küche weiter. Zunächst etwa mit einer Lachspraline mit frischem Baguette und selbst gemachtem Kräuterquark. »Wir setzen auf Frische«, bekräftigt Inhaber Sebastian Till Stauber. Da liegt es nahe, dass sämtliche Kräuter im hofeigenen Kräutergarten direkt neben der Küche wachsen. »Von Salbei über Thymian bis zu Rosmarin und Kapuzinerkresse – alles bauen wir selbst an«, sagt Stauber und zeigt auf Beete und Töpfe. Das macht Appetit auf mehr. Weiter geht es mit gebeizten Lachsrollen und Aprikosen-Chili-Chutney mit Salatbouquet. Der salzige Fisch in Verbindung mit dem süßlichen Chutney ist Geschmackssache, das Salatdressing aber möchte man löffeln.
Besonders wichtig ist Stauber und seinem Team zudem die Regionalität der Zutaten. Bei Fisch natürlich schwer umzusetzen, aber auf der Karte finden sich neben vegetarischen und veganen Gerichten auch allerlei Fleischgerichte. Neben dem obligatorischen Schnitzel gibt es auch sehr feines Steak: »Wenn es passt, bieten wir Steaks vom Angusrind an, das direkt nebenan weidet«, informiert Stauber. Der Wetterauer Gastronom ist selbst gelernter Koch, hat sich im Restaurant der Klostermühle Lich das Handwerk zu eigen gemacht. Zuletzt war er Sous-Chef im Sporthotel in Grünberg, seit einiger Zeit ist er aber nur noch selten in der Küche anzutreffen. »Ich bin mehr für die administrativen Aufgaben zuständig.« Um die Gaumen der Gäste kümmern sich drei Köche und ein Lehrling.
Direkt am Limeswanderweg
Apropos Gaumen: Es wird Zeit für den Hauptgang. Das gebratene Doradenfilet – absolut grätenfrei – mit mediterranem Gemüse und gefüllten Gnocchis zergeht wie Butter auf der Zunge. Das Rosmarin-Aroma der gebratenen Zucchini schmeckt nach Süden.
Tatsächlich finden sich auch regelmäßig Urlauber auf dem ehemaligen Hofgut ein, denn der Limeswanderweg führt geradewegs daran vorbei. »Bei uns kehren viele Wanderer und Radfahrer ein«, sagt der 36-jährige Gastronom. Das Hauptgeschäft macht Stauber allerdings mit Hochzeiten und Familienfeiern. »Wir sind bis in den September ausgebucht«, freut er sich. Platz hat der Hof Grass für bis zu 200 Personen. »Wenn es sein muss, stellen wir ein Eventzelt dazu«, sagt er, »das ist kein Problem.«
Es folgt das Finale des Drei-Gänge-Menüs: Das Dessert, eine Variation aus Vanilleparfait, frischem Obst und mit weißer Schokolade gefüllten Kakao-Ravioli. Letztere sind ein Traum. Darauf ist der Wetterauer stolz: »Wir haben auch lange an dem Rezept gefeilt.«
INFO
Im Überblick
Adresse: Hof Grass 4, 35 41 0 Hungen
Telefon: 0 64 02/80 975 85
Internet: www.hof-grass.de
Sitzplätze: 70 innen/70 außen
Küche: Deutsch/mediterran
Spezialitäten: Fleischgerichte aus dem Smoker
Öffnungszeiten: Mi. bis Sa. 17.30 bis 22.30 Uhr, So. 12 bis 16.30 Uhr und 17.30 bis 22.30 Uhr, Mo. und Di. Ruhetag