26. September 2017, 16:11 Uhr

Burger-Boom trifft D.I.Y.

Streifzugs beste Burger-Rezepte

Ob mit heimischem Fleisch, mit Halloumi oder gegrilltem Gemüse – Burger sind Trend. Da darf der Streifzug auch nicht fehlen. Mit persönlichen Rezepten stellen sich die neuen Streifzug-Macher vor.
26. September 2017, 16:11 Uhr
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Aus der Redaktion
Brötchen, Fleisch, Käse, etwas Gemüse und Soße – das klingt eigentlich nicht so spektakulär. Aber zusammen ergibt es ein derzeit heiß begehrtes Gericht: den Hamburger. »Burger werden seit Jahrzehnten gegessen. Das ist keine neue Mode, die wieder verschwindet«, meint Aleksandar Spasojevic, einer der Gesellschafter des kürzlich eröffneten »Beef’n’Green« in der Gießener Kaplansgasse. »Bis vor wenigen Jahren haben sich McDonalds´ und Burger King den Markt aufgeteilt. Jetzt gibt es ein paar Anbieter mehr.«

Experimentell bis klassisch

Neben den schon lange bestehenden Fastfood-Burger-Riesen gibt es mittlerweile fünf Burger-Läden in der Gießener Innenstadt. Auch bei vielen etablierten Restaurants stehen Burger auf der Speisekarte – oft auch als vegetarische oder vegane Variante.

Festgelegt ist ja eigentlich nur Brot oben und unten. Der Rest ist deiner Kreativität überlassen

Max Tondera, Gutburgerlich
»Es ist einfach spannend, dass man so viele verschiedene Zutaten verwenden kann«, sagt Max Tondera, der im »Gutburgerlich« in der Bahnhofstraße an der Theke steht. Hier servieren er und seine Kollegen verschiedene Variationen vom Burger mit Halloumi, Grillgemüse und Trauben bis zu Rindfleisch mit Rucola, Aioli, Speck und karamellisierten Zwiebeln – letzterer ist übrigens Topseller, schätzt Tondera. »Festgelegt ist ja eigentlich nur Brot oben und unten. Der Rest ist deiner Kreativität überlassen«, sagt er. Auf die Vielfalt komme es ihm und auch seinen Chefs an.

 
Fotostrecke: Streifzug-Burger

Weniger experimentell geht es Shafiullah Raoufi, einer der Geschäftsführer vom »Burgerholic« im Asterweg, an: »Wir setzen auf klassisch amerikanische Burger und wollen uns mit dieser Speisekarte und unserem Lieferdienst etablieren.« Das spreche Jung und Alt an – auch ganz Familien kämen zum Essen, sagt der 23-Jährige. Am besten geht im Asterweg entsprechend ein klassischer Burger, der mit Rindfleisch, Speck und Spiegelei belegt ist.

info

Burger in Gießen

Beef’n’Green - Kaplansgasse 4
Buns & Patties - Steinstraße 75
Burgerholic - Asterweg 6
Burger King - Schiffenberger Weg 115
Chevy - Westanlage 64
Gutburgerlich - Bahnhofstraße 22
McDonalds - Schiffenberger Weg 109

Lieblings-Rezepte aus der Redaktion

So unterschiedlich wie die Burgervariationen in Gießens Restaurantlandschaft sind auch die neuen Streifzug-Macher. Um uns Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, als neue Redaktion vorzustellen, nehmen wir Sie mit an unseren Herd und zeigen Ihnen unsere persönlichen Lieblingsrezepte.
 

Im Porträt

Philipp Keßler: Der Entschlossene

Zutaten:
 
Rinderhack
Mozarella
Pesto
Rucola
Salat
Gurke
Ciabattabrötchen
Salz und Pfeffer
 
»Der Käse muss in der Pfanne direkt auf dem Burger schmelzen«, sagt Philipp Keßler entschlossen. Während zwei seiner Kollegen der Ansicht sind, der Käse solle auf den aufgeschnittenen Burgerbrötchen im Backofen verlaufen. »Ich mach das jetzt so – Feierabend«, schließt der 25-Jährige die Diskussion und dreht sich wieder zum Herd um. Dass der junge Journalist einst Frieden- und Konfliktforschung studiert hat, hat offenbar seine Spuren hinterlassen. In einer Pfanne bruzzeln drei wohlgeformte Buletten aus Rinderhack. Darauf platziert er nun jeweils eine Scheibe Mozzarella.

Das Fleisch gibt es dann auf einem Ciabattabrötchen mit Pesto, Rucola sowie etwas Salat und Gurke. Anders als das italienische Rezept vermuten lässt, stammt Phillip aber nicht aus dem mediterranen Süden, sondern aus dem mittelhessischen Winnen. Ein gewisses Temperament und ein flottes »Avanti« als Lebensmotto kann man ihm aber nicht absprechen.

Kinkerlitzchen

Als Journalist hat Philipp die sogenannte »schnelle Schreibe«. Er hat schon den Hörer in der Hand, wenn andere noch über Interviewfragen grübeln und in der Redaktion stets einen frechen Spruch parat. Wohl fühlt sich der bekennende F.C. Bayern-Fan in der Sport- sowie der Online-Redaktion – und da geht es nicht selten heiß her.

Und welche Überraschung: Philipps Burger ist als erstes fertig. Nur irgendwie bleibt er nicht so richtig auf dem Teller liegen und kippt immer wieder zur Seite um. Aha! Da haben sich zwei obere Hälften des Brötchens zum Burger zusammen gefunden. »Ach was soll’s«, sagt er und beißt genussvoll hinein. Von solchen Kinkerlitzchen lässt sich Philipp nicht aus der Ruhe bringen. Das ist gut so – im hektischen Tagesgeschäft einer Zeitung ebenso wie am Herd. Die Burger-Eigenproduktion soll ja schließlich Spaß machen. (edg)
 

Im Porträt

Eva Diehl: Die Zielstrebige

Zutaten:
 
Vegetarisches Paddy:
Bohnen
Haferflocken
Ein Ei pro Person
Salz & Pfeffer

Und sonst:
Gouda
Ketchup
Tomate
Salat
Gurke
Burgerbrötchen
 
»Ich habe aber jetzt Hunger«, jammern die Kollegen schon seit mehreren Minuten, doch Eva Diehl ist mit dem Foto noch nicht zufrieden. Und solange das nicht steht, gibt es nichts zu essen. Verdammt! Sie ist eben eine Perfektionistin und so muss Fotograf Fabian Karpstein noch einmal ran, auch wenn der Magen knurrt und der Schweiß schon läuft.

Als Mitglied der Politikredaktion und bewährtes Organisationstalent hat Eva das Große und Ganze stets im Blick, weshalb sie auch für die Rolle der »Streifzug«-Macherin in diesem Monat wie geschaffen ist. Das strukturierte Arbeiten kommt nicht von ungefähr. Nach ihrem Studium der Biologie hat die seit sechs Jahren 29-Jährige (eigene Aussage) nämlich noch einen Doktortitel draufgesetzt. Biologisch wertvoll ist auch ihre Ernährung. Als Vegetarierin gibt es nämlich kein Rinderhack wie bei den Kollegen auf den Burger, sondern selbst gemachte Patties aus Bohnen. Misstrauisch beäugt werden diese mittels »Zauberstaub« zerkleinert. Noch würzen und ab in die Pfanne.

Tausendsassarin

Die Herren der Schöpfung schnippeln das Gemüse, während Eva vor allem damit beschäftigt ist, jedem zu sagen, wo er was in der Küche findet. Doch Eva kann auch anders: Locker und ausgelassen hat sie sich in die Gießener Kneipen- und Musikszene eingelebt – sie kennt jeden Schuppen und jedes Gesicht. Besonders für Freunde des gepflegten Punkrock ist das blonde Leichtgewicht ideale Gesprächspartnerin – schließlich organisiert sie nebenbei Konzerte und Veranstaltungen. Eine Tausendsassarin eben. (phk)

Im Porträt

Erik Scharf: Der Lockere

Zutaten:
 
Thüringer Bratwurst
Gouda
Basilikum-Pesto
Tomate
Salat
Gurke
Burgerbrötchen
 
Das Rinderhack brutzelt, Dampf wabert durch die Wohnung. Die neuen Macher des »Streifzug« wuseln durch die Küche, heben Töpfe und Teller aus Schränken, stoßen aneinander, suchen in Schubladen nach Gabeln und Gemüsebrühe. Erik wirft derweil in aller Ruhe eine Rostbratwurst in die Pfanne. Der gebürtige Thüringer erklärt: »Bratwürste gehören nicht gegrillt, sondern gebraten.« Mit einem breiten Lächeln hält er fest: »Grillen sind Tiere.«

Klingelt bei Erik das Telefon, meldet er sich oft mit: »Scharf, wie Stumpf.« Drei Wochen hatte ich das Glück, das Büro mit Erik zu teilen. Inzwischen ist er in der Online-Redaktion unterwegs, interviewt Spieler der 46ers, filmt Weltrekorde beim Domino Day – und das Leben im Büro ist seitdem ziemlich trist. Denn Erik ist ein angenehmer Zeitgenosse – offen, unkompliziert, geradeaus und immer mit einem entwaffnenden Spruch auf den Lippen. Sein Humor leuchtet immer wieder auch in seinen Artikeln auf. Wenn er zum Beispiel mit Schlagerlegende Jürgen Drews plaudert – und dieser im lockeren Gespräch plötzlich feststellt: »Ich bin überhaupt kein Feiertyp.« Unbedingt nachlesen.

Erik hat spannende Geschichten zu erzählen, er ist auch schon weit rumgekommen. Ursprünglich stammt er aus Apolda, hat in Mannheim Sportjournalismus und Management studiert. In Praktika hat er für die Pressestellen von Werder Bremen, Darmstadt 98, FSV Frankfurt und für die Basketballer der Heidelberg Academics gearbeitet. Schwer zu glauben, dass er im beschaulichen Bad Nauheim lebt. Wenigstens ist die Thüringer Heimat nicht weit. (srs)

Im Porträt

Valerie Pfitzner: Die Herzliche

Zutaten:
 
Rinderhack
Guacamole
Peperoni
Chili-Käse
Tomate
Salat
Burgerbrötchen
 

Im Grunde ist es egal: Drei-Gänge-Menü oder Burger. Hauptsache die Details stimmen. Und: Hauptsache es steckt viel Liebe drin. So ist das, wenn Valerie Pfitzner in der Küche steht. Und so ist das überhaupt, wenn die 28-Jährige, die seit vergangenem Sommer Volontärin bei der Wetterauer Zeitung ist, etwas anpackt. Beim Burgermachen zeigt sich das schon am Drumherum: Die Zutaten stehen in bunten Schälchen bereit, daneben ein Serviettenständer. »Burger« steht auf den Servietten und Burger sind auch darauf abgebildet. Allerdings nur halb so gut aussehend wie die, die Valerie einmal im Urlaub gegessen hat und seither zu Hause macht.

Dann ist da das Rezept: Guacamole gehört ebenso zu ihrem Burger wie Peperoni. Denn, sagt sie: »Burger müssen scharf sein.« Daher auch Chili-Soße statt Ketchup (und Chili-Käse). Salat (ohnehin bei ihr immer im Kühlschrank, weil ein Mitbewohner Hase ist) kommt sowieso dazu. Und Tomaten, frische übrigens – vom Balkon einer Freundin. Dass der Käse nicht einfach aufs Fleisch gelegt wird, kann sich denken, wer Valerie kennt. Wäre ja auch irgendwie lieblos. Also packt sie das gebratene Hackfleisch inklusive Käsescheibe noch einmal in den Ofen und lässt es überbacken – dauert länger, schmeckt dafür besser. So ist das eben: Burger oder Drei-Gänge-Menü, gut schmeckt, was mit Liebe zubereitet worden ist. (sda)

Im Porträt

Stefan Schaal: Der Überlegte

Zutaten:
 
Maultaschen
Gouda
Tomate
Salat
Burgerbrötchen
 
Stefan Schaal bringt so schnell nichts aus der Ruhe. Fast nichts. Da erdreistet sich doch tatsächlich ein Kollege, mit dem Löffel in der kochenden Teigware rumzustochern. »Finger weg«, dröhnt es aus dem Hintergrund. Der gebürtige Stuttgarter kennt bei seinem Leibgericht keine Freunde. Für ihn war sofort klar, dass auf seinem Burger kein Fleisch landet: »Auf meinen Burger kommen Maultaschen.« Logisch.

Wenn sich nicht gerade jemand (okay, es war der Autor dieser Zeilen) unerlaubterweise an seinem »Heiligtum« vergreift, ist Stefan ein umgänglicher und entspannter Zeitgenosse, der immer für einen kurzen und launigen Schnack zu haben ist.

Unter den Nachwuchs-Redakteuren ist Stefan der »alte Hase«, seit Juni des vergangenen Jahres ist er dabei. Zunächst bereicherte er die Stadtredaktion, seit zwei Monaten ist in der Kreisredaktion zu Hause. Seine Artikel gibt es aber schon seit über zehn Jahren in der GAZ zu lesen. Denn als Stefan 2006 zum Studium nach Gießen kam, verdiente er sich als freier Mitarbeiter mit seinen Texten etwas Taschengeld hinzu.

Model und Staatsoberhaupt

In seiner Zeit als Journalist hat er schon einiges erlebt. Er porträtierte beispielsweise Jennifer Hof, ehemalige Siegerin von »Germanys next Topmodel«, und er war auf einer besonderen Hochzeit zu Gast, von der er auf einer Zugfahrt erfuhr. Die Story vom Mann, der seine Nierenspenderin zur Frau nahm, rührte nicht nur ihn zu Tränen. Zudem traf er den Bundespräsidenten bei seinem Besuch in Gießen.

In seiner Freizeit spielt Stefan Tischtennis oder kickt eine Runde mit seinen Kumpels. Wie es sich für einen waschechten Schwaben gehört, schlägt das Fan-Herz in seiner Brust für den VfB Stuttgart. Und, so Stefan, der Stuttgarter »Wasen« ist natürlich viel besser als die Münchner »Wiesn«. Was soll ein Schwabe auch anderes sagen? (esa)
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