Das Jahr 2017 geht seinem Ende entgegen. Auch in diesem Jahr gab es Triumphe, Tragödien, Unglaubliches und Unvergessliches. Der Streifzug blickt auf die Momente zurück, die das Jahr im Gießener Land prägten. Heute: Der plötzliche Tod von Jürgen Dirnagel.
Eine große Welle der Trauer und Anteilnahme hat der Tod von Jürgen Dirnagel im Herbst bei den Gießenern ausgelöst. Das Gesicht der Gießener Allgemeinen Zeitung ist am 26. Oktober im Alter von 78 Jahren überraschend verstorben. Rund drei Jahrzehnte lang stand er täglich zwischen 9.30 und 16 Uhr mit seinem kleinen GAZ-Stand in der Fußgängerzone. Nicht nur als Werber für Zeitungsabonnements, sondern für Passanten und Geschäftsleute in der City auch als Informationsbüro, Beichtvater und feste Anlaufstelle.
Kleine Gesten zeigen große Beliebtheit
Dass der eingefleischte Fan von Fußball-Bundesligist Eintracht Frankfurt dort nicht nur bekannt, sondern auch beliebt war, zeigte sich an mancherlei kleinen Gesten: Oft brachten ihm Verkäuferinnen aus der Umgebung ein Stück selbst gebackenen Kuchen oder etwas Obst aus ihrem Garten mit, im Winter gab es eine Tasse Tee oder Kaffee zum Aufwärmen.
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Mit Stolz trug Dirnagel den Ehrentitel »Mister Seltersweg«, den ihm schon 1997 der damalige Talkshow-Moderator Dieter Schormann verpasst hatte. Gefreut hat das Dirnagel natürlich auch, dass er vor ein paar Jahren in ein Fernsehporträt von Gießen einbezogen wurde. Und geschmeichelt hat dem GAZ-Repräsentanten, dass ihm 2005 eine Porträtbüste gewidmet wurde, die auf dem Wochenmarkt enthüllt wurde und dann im Schaufenster hinter seinem Stand zu bewundern war.