21. August 2014, 20:48 Uhr

DGL ermittelt Deutsche Mannschaftsmeister in Lich

(ria) Der Licher Golfclub ist am Wochenende Ausrichter eines Saisonhöhepunkts der deutschen Amateurgolf-Elite. Am Samstag und Sonntag ermittelt die Kramski Deutsche Golfliga auf dem Golfplatz Kolnhausen ihre Mannschaftsmeister bei den Damen und Herren.
21. August 2014, 20:48 Uhr
Die Grüns zu lesen, wird in Lich eine entscheidende Rolle spielen. Maximilian Röhrig schaute 2009 besonders genau hin, als er mit dem Team Hessen den Länderpokal gewann. (ria) (Foto: Richard Albrecht)

Den Zuschlag bekam Lich nicht nur wegen seiner zentralen Lage. »Mit dem Licher GC haben wir einen hervorragenden Club als Austragungsort des Final Four gewonnen. Dabei haben uns insbesondere der sportlich anspruchsvolle Platz und die zentrale Lage in Deutschland überzeugt«, sagte DGV-Präsident Hans Joachim Nothelfer.

Auch Dawie Stander, Trainer des Damenteams des GC Hubbelrath, weiß über den Platz nur Gutes zu berichten: »Mit dem Licher Platz verbinde ich sehr schnelle Grüns. Außerdem ist es ein ›Denkerplatz» – man muss strategisch klug spielen. Der Platz befindet sich stets in einem sehr guten Zustand.« Das Greenkeeper-Team um Mark Timberlake ist bekannt dafür, die Grüns in einem Zustand präsentieren zu können, der dem internationalen Profistandard entspricht. Zudem hat sich der Licher GC bereits bei der zweimaligen Ausrichtung des Länderpokals bewährt.

Für die Deutsche Golfliga ist es das zweite Jahr. In der zweigleisigen ersten Bundesliga wurden in Fünfergruppen an fünf Spieltagen im Zählspielwettbewerb die Halbfinalisten ermittelt. Bei den Damen trifft am Samstag ab 7.45 Uhr (Vierer) Titelverteidiger Münchener GC auf den Nordmeister GC Hubbelrath. Im zweiten Halbfinale stehen sich Südmeister GC St. Leon-Rot und der einzige Final-Four-Debütant Hamburger GC gegenüber (Einzel ab 13.15 Uhr). Bei den Herren lauten ab 7.30 Uhr (Vierer) die Halbfinalpartien GC St. Leon-Rot gegen GC Frankfurt sowie GC Hubbelrath gegen GC Mannheim-Viernheim (Einzel ab 13 Uhr). Die Finalpaarungen beginnen am Sonntag ab 7.30 Uhr.

Das Lochwettspiel ist der gleiche Modus, in dem auch der Ryder-Cup ausgetragen wird. Die Damen treten mit sechs Akteurinnen an und spielen drei Vierer- und sechs Einzelmatches. Bei den Herren umfasst der Kader acht Spieler, entsprechend kommt es zu vier Vierer- und acht Einzelpartien. Dabei treten jeweils zwei Spieler oder Spielerpaare gegeneinander an. Gezählt wird nicht die Gesamtzahl der Schläge, sondern die Zahl der gewonnenen Löcher. Der siegreiche Spieler erzielt für sein Team einen Punkt, bei Gleichstand (geteilte Partie) erhält jedes Team einen halben Punkt. Ein Match kann vorzeitig beendet sein, wenn ein Spieler mit mehr Löchern führt als noch zu absolvieren sind.

2013 kam es zu vier spannenden Halbfinalpartien, die Finals wurden sogar erst im Stechen entschieden. Als Favoriten gelten die Teams des GC St. Leon-Rot, die in den letzten zehn Jahren 14 Titel einheimsten. Entsprechend groß war im Premierenjahr der DGL (2013) die Enttäuschung, als es nur zu zwei Vizetiteln reichte.

Auch Profis mit dabei

Die Clubs haben auch die Möglichkeit, einen Profi einzusetzen (bis 25 Jahre). Bei den Damen aus St. Leon-Rot wird Karolin Lampert aufteen. Letztes Jahr noch als Amateur mit ihrem Team im Finale unterlegen, wechselte sie dieses Jahr ins Profilager. Bei den Herren aus St. Leon-Rot könnten ihr Bruder Moritz Lampert oder Sean Einhaus eingesetzt werden. Beim Frankfurter GC ist der Einsatz von Anton Kirstein im Gespräch. Bei den Herren des GC Hubbelrath hofft man auf eine Genesung von Maximilian Kieffer, der die Spielberechtigung für die Europa-Tour hat, zuletzt aber wegen einer Verletzung pausieren musste.

Der Eintritt ist für Zuschauer an allen Tagen frei. Bereits am Donnerstag ab 9 Uhr und am Freitag ab 8 Uhr können die Spieler bei ihren Proberunden beobachtet werden. Es besteht die Möglichkeit, das Geschehen von festen Positionen aus zu verfolgen oder eine Spielergruppe über die ganze Runde zu begleiten.

Wurzeln in Braunfels

Maximilian Röhrig, der mit dem Frankfurter GC im Halbfinale auf den Favoriten GC St. Leon-Rot treffen wird, geht in Lich als frischgebackener Vize-Europameister der Amateure an den Start. Vor knapp zwei Wochen sicherte er sich in St. Andrews (Schottland) im Stechen die Silbermedaille. Im Mai gewann er die Internationalen Französischen Meisterschaften. Dazu kam noch seine erste Teilnahme bei einem Turnier der Europa-Tour der Professionals, als er bei den BMW Open als erster Amateur den Cut überstand und am Ende einen ausgezeichneten 57. Platz belegte. Im September steht für Röhrig die Amateur-WM in Japan an. Vorher will er aber mit seinem Club dem Favoriten ein Bein stellen. Zwar waren die Ergebnisse der Frankfurter in der Vorrunde alles andere als überragend, aber im Lochwettspiel ist alles möglich. Röhrig hatte seine Qualitäten im Lochwettspiel schon 2013 gezeigt, als er sich im Einzelwettbewerb DM-Silber holte.

Die Wurzeln Röhrigs liegen in Mittelhessen, das Golfspielen lernte er beim GC Braunfels, für den er mit dem Herrenteam in der Hessenliga antrat, bevor er das Teenager- alter erreichte. 2006 wechselte er mit 15 Jahren nach Frankfurt. 2015 ist der Schritt zu den Profis geplant. Die Anlage in Lich dürfte ihm in guter Erinnerung sein. 2009 gewann er hier mit der Hessenauswahl den Deutschen Meistertitel beim Länderpokal.



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