09. April 2015, 11:53 Uhr

Sporttag für Flüchtlinge

(luk) Willkommen im Sport. Mit einem Sporttag wollen der Sportkreis Gießen und die Caritas Gießen Flüchtlinge ansprechen und gleichzeitig den Vereinen wichtige Informationen zum Umgang mit Flüchtlingen geben, damit die Eingliederung ins Vereinsleben erleichtert wird.
09. April 2015, 11:53 Uhr
Die Initiatoren des Aktionstages »Willkommen im Sport« (v. l.): Jugendwart des Sportkreises Gießen Tarek Altmaier, Joachim Tschakert von der Caritas Gießen, Michael Schwesinger (Sportjugend Hessen), Ulrich Dorweiler (Caritas), Klaus-Dieter Greilich, stellvertretender Vorsitzender des Sportkreises, 1. Vorsitzender des Sportkreises Prof. Dr. Heinz Zielinski, Sportlehrer Sebastian Leinweber und die Leiterin der Friedrich-Ebert-Schule, Ingrid Hubing. (Foto: luk)

»Sport hat große Möglichkeiten. Er kann Menschen zusammenführen, Normen und Verhaltensweisen vermitteln und ist eine Möglichkeit, einfach mal abzuschalten – unabhängig von den unterschiedlichsten persönlichen Hintergründen.« Mit diesen Worten umschreibt der Erste Vorsitzende des Sportkreises Gießen, Prof. Dr. Heinz Zielinski, die Intention hinter einem für den 19. April angesetzten Sporttag für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge, die im Zuge der weltweiten Flüchtlingssituation immer öfter den Weg nach Gießen finden. Zusammen mit der Caritas Gießen (beim Pressegespräch vertreten durch Joachim Tschakert und Ulrich Dorweiler), die sich um die minderjährigen Flüchtlinge kümmert, initiierte der Sportkreis den Aktionstag. Dieser findet zwischen 14 und 18 Uhr in der Doppelturnhalle der Liebigschule statt und wurde am Mittwoch in der Mensa der Friedrich-Ebert-Schule im Stadtteil Wieseck vorgestellt. Der Ort wurde keinesfalls zufällig gewählt, handelt es sich bei der Friedrich-Ebert-Schule doch »um eine typische Stadtteilschule, die viele Schüler mit Migrationshintergrund beherbergt«, sagte Schulleiterin Ingrid Hubing.

Am besagten Aprilsonntag soll es bei »Willkommen im Sport« ein buntes Miteinander der rund 150 Teilnehmer aus den unterschiedlichsten Nationen geben. Unter der Leitung der Sportjugend Hessen gibt es ein offenes Sportangebot, bei dem sich die jungen Flüchtlinge mit Sportgeräten aus einem Sportmobil in den unterschiedlichsten Sportarten versuchen können. Zudem wird unter der Leitung von Schulsportkoordinator Gerald Moos ein Fußballturnier angeboten. »Dies ist naheliegend, da Fußball auf der ganzen Welt gespielt wird und die Regeln immer gleich sind«, so Dr. Klaus-Dieter Greilich, der stellvertretende Vorsitzende des Sportkreises und einer der Hauptimpulsgeber der Veranstaltung. Zum Abschluss des Aktionstages haben sich die Veranstalter ein »Finale furioso« mit Behzad Borhani ausgedacht, bei dem unter musikalischer Untermalung gemeinsam getanzt wird.

Möglich gemacht hat diese Veranstaltung auch das Stadttheater Gießen, das die Erlöse aus seiner Veranstaltung »Refugees Wel-
come« dem Sportprojekt zur Verfügung stellte. Ebenfalls große Unterstützung erfahren Sportkreis und die Caritas Gießen aus dem hessischen Ministerium des Inneren und für Sport sowie von der Stadt Gießen und Sportlehrern aus der Stadt, für die stellvertretend Sebastian Leinweber anwesend war. Allen Beteiligten wurde mehrmals ein großes Dankeschön ausgesprochen.

Zudem wird Michael Schwesinger von der Sportjugend Hessen einen Workshop anbieten. Er möchte den Vereinen wichtige Informationen zum Umgang mit Flüchtlingen geben, damit die Eingliederung in ein Vereinsleben erleichtert wird. »Die minderjährigen Flüchtlinge sind oftmals talentiert, ehrgeizig und engagiert, daher wollen wir den Vereinen eine Zielgruppenanalyse präsentieren«, so Schwesinger. Dieser Sporttag wird den Auftakt bilden für zwei weitere Aktionen, die der Sportkreis und die Caritas auf dem Programm haben. »Zum einen werden zwischen den Oster- und den Sommerferien immer wieder Übungsstunden, unter anderem mit Herrn Leinweber, an den Schulen angeboten und zum anderen wird es am 19. Juli ein großes Open-Air-Sportfest auf dem Gelände des MTV 1846 Gießen geben«, erläuterte Zieliniski die Vielfalt dieses lobenswerten Projektes, an dessen Ende die unbegleiteten minderjährigen und teils traumatisierten Flüchtlinge bestenfalls wieder einen Schritt in Richtung Normalität gemacht haben.



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