23. Februar 2024, 17:45 Uhr

Mitglieder sollen partizipieren

VR Bank Main-Kinzig-Büdingen zieht positives Fazit für Geschäftsjahr 2023

Die Bilanzsumme der VR Bank Main-Kinzig-Büdingen ist den Angaben zufolge im vergangenen Jahr um 63 Millionen Euro auf 4,1 Milliarden Euro gestiegen.
23. Februar 2024, 17:45 Uhr
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Bruno Vey, Sabine Haas, Roland Denecke, Petra Kalbhenn und Lars Schurich (von links) freuen sich über die aus ihrer Sicht guten Bilanzzahlen für 2023. FOTO: RED

»In einer Zeit, die von steigenden Kosten und anhaltender Unsicherheit geprägt ist, vertrauen unsere Mitglieder und Kunden weiterhin ihrer regionalen Genossenschaftsbank«, betont das Vorstandsmitglied der VR Bank Main-Kinzig-Büdingen, Lars Schurich.

Gemeinsam mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden Roland Denecke, dessen Stellvertreterin Sabine Haas und den beiden Vorstandsmitgliedern Petra Kalbhenn und Bruno Vey präsentiert er die Zahlen des Jahresabschlusses 2023.

»Das vergangene Jahr war voller Herausforderungen. Da wir diese nicht ändern können, akzeptieren wir sie und machen das Beste daraus. Das ist uns gemeinsam mit unserem gesamten Team wirklich gut gelungen. So konnten wir trotz der schwierigen Rahmenbedingungen ein gutes Ergebnis im Jahr 2023 erzielen.« Im vergangenen Jahr hätten 486 Menschen für die VR Bank gearbeitet, vier mehr als 2022. Die Bilanzsumme sei um 63 Millionen Euro auf 4,1 Milliarden Euro gestiegen.

Eigenkapital weiter stärken

Weiter berichtet Schurich über eine positive Geschäftsentwicklung der Bank, die sich unter anderem in einem Anstieg der bilanzwirksamen Einlagen um 90 Millionen Euro auf drei Milliarden Euro widerspiegele. Das bilanzwirksame Kreditvolumen habe sich um 58 Millionen Euro auf einen Bestand von 2,8 Milliarden Euro erhöht. Im Gegensatz zu den Vorjahren, in denen das Wachstum vor allem durch private Immobilienfinanzierungen angetrieben worden sei, hätten nun gewerbliche Finanzierungen für einen Großteil des Wachstums gesorgt.

Wenn man zu den bilanziellen Einlagen und Krediten noch das außerbilanzielle Geschäft addiere, das an Verbundpartner wie Union Investment, Bausparkasse Schwäbisch Hall, DZ HYP und weitere vermittelt worden sei, belaufe sich das gesamte betreute Kundenvolumen auf 7,9 Milliarden Euro. »Das spricht für das außerordentliche Vertrauen unserer Mitglieder und Kunden in unsere Bank«, hebt Petra Kalbhenn hervor.

Den Zinsschock, hervorgerufen durch die stark gestiegenen Zinsen im Jahr 2022, hat die Bank den Angaben zufolge gut bewältigt. Die Entwicklung an den Kapitalmärkten habe dazu beigetragen, dass sich durch Kurswertzuschreibungen bei eigenen Wertpapieren wieder positive Effekte für die Gewinn- und Verlustrechnung ergeben hätten.

»Erfreulicherweise halten sich Insolvenzen und Kreditausfälle, von denen wir als Bank betroffen sind, in Grenzen«, erklärt Petra Kalbhenn. »Natürlich beobachten wir die Situation unserer Kreditkunden sorgfältig. Bisher zeigen sich glücklicherweise nur bei wenigen Anzeichen wirtschaftlicher Schwierigkeiten.«

Die positive Geschäftsentwicklung und das deutlich verbesserte Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr sollen das Eigenkapital weiter stärken, berichten die Vertreter der VR Bank Main-Kinzig-Büdingen. Nach den Beschlüssen der Vertreterversammlung im Mai wird das Eigenkapital dann voraussichtlich 437 Millionen Euro betragen, gespeist durch Gewinnthesaurierungen sowie neu gezeichnete Geschäftsguthaben der Mitglieder.

Bruno Vey betont, dass die positive Entwicklung des Eigenkapitals nicht dem Selbstzweck diene. Die Erhöhung des Eigenkapitals sei für die Bank essenziell wichtig, um den ständig steigenden Anforderungen der Bankenaufsicht gerecht zu werden und weiter als starker Partner für Mitglieder und Kunden in der Region zu agieren.

Vorschlag: Vier Prozent Dividende

»An dem guten Ergebnis sollen natürlich auch unsere Mitglieder partizipieren«, führt der Aufsichtsratsvorsitzende Roland Denecke aus. Deren Zahl sei im vergangenen Jahr erneut gestiegen - und zwar auf 59 578. »Wir wollen der Vertreterversammlung eine Dividende von vier Prozent vorschlagen«, kündigt Denecke an.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr habe die VR Bank Main-Kinzig-Büdingen regionale Vereinsarbeit und das Ehrenamt mit 521 537,62 Euro unterstützt - »ein Rekordbeitrag«. Mit finanziellen Zuwendungen an kulturelle, sportliche oder soziale Gruppierungen im Raum Main-Kinzig und Oberhessen betone die Genossenschaftsbank ihre gesellschaftliche Verantwortung.

Angesichts der Inflation, der immer noch hohen Leitzinsen, der nach wie vor angespannten Situation im Bausektor, der politischen Unsicherheiten auf nationaler und internationaler Ebene sowie der Krisenherde in der Ukraine und im Nahen Osten gehen die Vorstände der VR Bank Main-Kinzig-Büdingen von keinem nennenswerten Wirtschaftswachstum in diesem Jahr aus. Bruno Vey sieht den anhaltenden Fachkräftemangel in Deutschland mit Besorgnis. »Fachkräfte sind der Motor für Innovation, Wettbewerbsfähigkeit, Wachstum und Wohlstand. Sehen wir uns die demografische Entwicklung an, dann stellt die Bewältigung des Fachkräftemangels eine der größten Herausforderungen der nächsten Jahre dar«, sagt er. Lars Schurich betont: »Wir sind eine klassische Regionalbank für den Main-Kinzig-Kreis und den Raum Oberhessen, und das wollen wir auch bleiben. Selbstverständlich orientieren wir uns an dem sich verändernden Kundenverhalten und entwickeln die Bank kontinuierlich weiter. Dazu prüfen wir auch Möglichkeiten, das Geschäftsmodell zu erweitern, wie beispielsweise eine verstärkte Ausrichtung auf Bereiche der erneuerbaren Energien und der Nachhaltigkeit.«



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