03. August 2025, 18:20 Uhr

Vernissage in Wettenberg

Werke von verblüffend kraftvoller Expressivität

Der Kunst- und Kulturkreis Wettenberg erweist sich bei seiner aktuellen Schau einmal mehr als kreativer Sprudelbrunnen. Zu sehen sind Radierung, Fotografie, Handdruck, Acrylmalerei und Keramik.
03. August 2025, 18:20 Uhr
HSCH
Ein Vergnügen: Auch ein Handdruck von Christa Steinmüller ist in der Ausstellung zu sehen. Fotos: Schultz

. Einblicke in seine Arbeit zeigt der Kunst- und Kulturkreis Wettenberg e.V. (KuKuK) aktuell und am kommenden Wochenende. In der alljährlichen Kunstwoche trafen sich fünf Gruppen, um sich über ein Thema zu informieren, weiterzubilden und eben zu arbeiten: Radierung, Fotografie, Handdruck, Acrylmalerei und Keramik. Die Ergebnisse sind in der herausragenden Ausstellung zu genießen. Am Samstag war Vernissage. Etwa die Hälfte der Teilnehmer waren Gäste, der Rest Mitglieder, allesamt offenkundig keine Anfänger.

Bandbreite ist ziemlich groß

Elisabeth Jähnichen kümmerte sich ums Thema Radierung und den Reiz des Seriellen, Harald Kessler-Rautenhaus widmete sich der konzeptionellen Fotografie, Michael Ackermann dem Handdruck, Bernd Goecke leitete eine Arbeitsgruppe zur zufallsbezogenen Acrylmalerei und Ines Scheurmann war für Keramik zuständig. Nun wurden die in den Workshops gefertigten Werke zu einer Ausstellung zusammengefügt - die Bandbreite war mithin ziemlich groß. Die Schau erwies sich als wahres Vergnügen. Angefangen mit den originellen Arbeiten aus der konzeptionellen Fotografie, in der etwa Kessler-Rautenhaus schalkhaft Märklin-Figuren, die ansonsten Landschaften für elektrische Eisenbahnen bewohnen, als Minis in gedachte oder echte Szenerien eingebaut hat. Zuweilen wirken die räumlichen Dimensionen dabei fast wie aufgehoben, verblüffend.

Die Keramikgruppe formte Skulpturen vor, die im September in einem Raku-Ofen fertiggestellt und dann gezeigt werden. Außergewöhnliches Zeichentalent beweist Neda Habibi, und Bernd Goecke schuf mit seiner Gruppe ungewöhnliche abstrakte Arbeiten.

Frischer Wind im Vereinsgeschehen

Insgesamt wurden einige Grenzen verschoben und auf hohem Niveau neue Arbeitsfelder erschlossen. Die entstandenen Werke haben meist nichts mit den bekannten Ergebnissen der Akteure zu tun und verblüffen häufig durch kraftvolle Expressivität und dezidiert aparte Anmutung.

Der Kunst- und Kulturkreis führt damit ein weiteres Mal die Tradition der nicht nur internen Weiterbildung und -entwicklung fort. Einige Mitglieder erfinden sich ohnehin in fast regelmäßigen Abständen kreativ neu. Der KuKuK festigt mit den Arbeitswochen seinen Ruf, der wichtigste kreative Sprudelbrunnen der Region zu sein. Die aktuelle Schau, nebenbei auch noch gut inszeniert, erfreut den Betrachter mit überraschenden Arbeiten auf bemerkenswertem Niveau und bringt durch die unvertraute Wesensart der Beiträge frischen Wind ins Ausstellungs- und Vereinsgeschehen: Prima!

Geöffnet ist die Ausstellung noch am 9. und 10. August von 15 bis 18 Uhr in der Goethestraße 4b in Wettenberg-Wißmar. Der Eintritt ist frei.



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