Schötter-Spötter-Chefin Laura Ellmauer begrüßte die gutgelaunte Gästeschar im Narren-Stall. Den Part am Saalmikro teilte sich die Oberbäuerin mit Karsten Naumann, der in bequemer Stallmontur mit viel Witz und manchen kleinen Saalspielen durch das mehr als vierstündige Programm führte.
Zum Auftakt kam der Nachwuchs der´Spötter auf die Bühne. Die Kindertanzgruppe lud zu einer lustigen Bauernhofparty mit vielen Tieren ein.
Die schon älteren Spötter-Mädels präsentierten sich dann als tanzende Dorfkinder - ganz dem schönen Vogelsberg verbunden, wo das Landleben mit Treckerfahren, Heuernte und Holzeinschlagen viel Spaß bereiten kann.
Danach ging es weiter, im Wechsel mit Redebeiträgen und stimmungsanheizenden Tänzen, wobei es die Sprachaktiven nicht immer leicht hatten, gegen das »Gemurmel« an den Tischreihen anzukommen.
Chiara Hein stellte sich als Frau im »Männer«-Beruf des Gartenlandschaftsbaus vor. »Ich bin die einzige Frau, der Job ist hart«, ließ sie das Publikum wissen.
Traktoren mit eigenen Charaktern
Später bildete sie ein Mehrgenerationenduo mit ihrer Mutter Doris. Das Töchterchen hat gerade den Führerschein gemacht, die Mutter nervt mit ständigen Kommentaren.
Ralph (John) Ißleib beleuchtete die unterschiedlichen Traktorenmarken. »Jeder Bulldog hat seinen eigenen Charakter«, meinte er. Madara Spritza und Sandra Sommer schwadronierten in ihrem Dating-Fiasko über die Männer in »wilden Nächten«.
Am Ende hatten sie einen Rat: »Schafft einen Hund an, die sind wenigstens treu. Laura Ellmauer und Jenny Wirth zeigten sich profund im Austausch des neuesten Tratsches aus Schotten und Umgebung.
In seiner klassischen Büttenrede nahm Hucky Becker, Ehrenpräsident der »Schötter Spötter«, kein Blatt vor den Mund. Sein Rundumschlag, als »Gegenteil von KI« verfasst, beleuchtete die »Stadtentwicklung«. »Da gab es viel Fördergeld. Das meiste hat ein Beratungsbüro kassiert. Von dem Rest kaufte man Bänke und Schilder für das Verkehrskonzept mit 20 km/h.«
Gastronomisch gehe es immer mehr bergab in Schotten. »Dreimal Pizza, ein ordentlicher Döner, aber kein Essen mehr in de Kron«, meinte der Analyst des Schotter Stadtlebens.
Dann kritisierte er den mangelnden Gemeinsinn unter den Vereinen. »Schaut in die Dörfer, denn es geht auch anders«, rief Hucky Becker unter zustimmenden Applaus, in den Saal.
Einmal mehr erwies sich die Festhallenbühne als prächtige Präsentationsfläche für begeisternde Tänze. Erstmals dabei war die Schötter Funkengarde. Die sieben jungen Tänzerinnen rissen das Publikum mit, das seiner Begeisterung mit Zugaberufen Luft machte.
Ebenfalls ein Eigengewächs sind die »Magic Flames«. Sie präsentierten sich als in lustig bunten Stofffetzen gehüllte Vogelscheuchen, die erfolgreich den Kampf gegen die ungeliebte Rabenschar bestehen.
Stimmungsgaranten einmal mehr waren die »Pressköpp«. Michael Duchardt, Andreas Kröher, Ralph Ißleib und Dieter Merz meinten mit kräftiger Sangesstimme »Ich bin ein Schötter Jung. Der Witz, der liegt mir auf der Zung.«
Szenenapplaus für tolle Leistungen
Absolutes Schwergewicht der närrisch showtänzerischen Unterhaltung ist die »Wilde 13« des Faschingsclubs Einartshausen. Sie erntete Begeisterungsstürme für den mit viel Tempo und nahezu perfekter Schrittkoordination vorgetragenen Liebestanz »Nacht der Rosen«.
Wünsche erfüllen wollten die Neverlands«, die junge Tanzgruppe des TGV Schotten. Sie zauberte schöne Bilder mit akrobatischen Hebefiguren auf die Bühne. Dafür gab es mehrmals frenetischen Szenenapplaus. Am Ende stand der ganze Saal Kopf.
Die »Dancing Devils« des KSV, die dritte Gruppe im Bunde des »Tanzdreiecks« Einartshausen-Schotten-Eschenrod, weckte Erinnerungen an die Neue Deutsche Welle der 1980er Jahre, mit bekannten, wohlklingenden Hits.
Aus der Ferne« (Ulfa-Langd) waren die jungen Männer von »Four and a half Men« gekommen. Ihr tänzerischer Einblick in eine Notaufnahme war ein absoluter Knaller des Programmreigens.
Auch das »Traumpaar« der »Niddernarren«, Angelina Appel und Jens Weber, samt Prinzenpaar und Hofstaat aus Wenings angereist, zeigte einmal mehr, warum sie absolute Könner auf dem närrischen Parkett sind.
Am Ende gab es tosenden Applaus, der zum Tanz der Schötter-Spötter-Alten-Herren überleitete. Ihr Thema »Frau sucht Bauer« rundete das Motto des Abends ab. Für den Übergang in die anschließende Tanzparty sorgte eine fetzige Hitparade mit dem Spötter-Vorstandsteam als Stimmungsantreiber.