23. Februar 2024, 18:15 Uhr

Neubauatlas 2018 bis 2022

Im südlichen Vogelsberg ist die Bautätigkeit stärker

Im Vogelsbergkreis wird vergleichsweise wenig neu gebaut. Das zeigt der Neubauatlas, der nun für die Jahre 2018 bis 2022 vorliegt. Doch auch innerhalb des Kreisgebietes lassen sich Unterschiede feststellen.
23. Februar 2024, 18:15 Uhr
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Im Vogelsbergkreis wird trotz geringer Baulandkosten wenig gebaut. SYMBOLFOTO: SVEN SIMON/IMAGO

Der Neubauatlas, den die Statischen Ämter des Bundes und der Länder jetzt vorgestellt haben und der Auskunft über die Bautätigkeit im Vogelsbergkreis gibt, zeigt darüber hinaus, wie im Kreisgebiet geheizt wird und verdeutlicht, wie günstig baureifes Land hierzulande noch zu haben ist.

Denn günstiger an baureifes Land in Hessen ranzukommen als im Vogelsberg können nur die Bauherren im Landkreis Hersfeld-Rotenburg.

Dort kostete im Jahr 2022 - dem aktuellsten Jahr, für das bereits Daten vorliegen, ein Quadratmeter im Schnitt 35 Euro. Im Vogelsberg sind es 45 Euro. Zum Vergleich: In Frankfurt hat der Quadratmeter im Schnitt einen Wert von 1620 Euro - ist somit 36-mal teurer als im Vogelsberg.

Insgesamt ist Bauland im Norden Hessens um ein Vielfaches günstiger als im Süden. Das Bauland im Vogelsberg ist anders als in vielen anderen Landkreisen sogar günstiger geworden. 2020 (47 Euro je Quadratmeter) und 2021 (51 Euro) mussten Bauherren noch tiefer in die Tasche greifen.

Trotz des günstigen Baulandpreises wird im Vogelsberg in absoluten Zahlen jedoch vergleichsweise wenig neu gebaut. Das zeigt ein Vergleich der Landkreise - jedoch nicht unter Berücksichtigung der Einwohnerzahl.

Mit Ausnahme der kreisfreien Städte wurde nur im Odenwaldkreis und im Landkreis Hersfeld-Rotenburg im Jahr 2022 weniger neu gebaut als im Vogelsberg. 144 Wohngebäude sind hier fertiggestellt worden.

Einfamilienhaus vorherrschend

Zwischen den einzelnen Kommunen lässt der Neubauatlas aussagekräftigere Vergleiche zu. Er zeigt an, wie viele Wohngebäude gemessen an der Einwohnerzahl fertiggestellt worden sind.

In den Jahren 2018 bis 2022 ist dabei zu erkennen, dass im Hohen Vogelsberg rund um Schotten, Grebenhain und Freiensteinau eine höhe Bauaktivität besteht, als im Vogelsberger Norden rund um Alsfeld.

Die größte Stadt des Kreises kommt im Jahr 2022 auf 0,74 neue Wohngebäude je 1000 Einwohner. In Freiensteinau sind es 3,77. Auch Grebenhain (2,84), Schotten (2,09), Herbstein (1,92) und Ulrichstein (1,65) schneiden hier gut ab. Am wenigsten waren es übrigens in Grebenau: Quote von 0,42.

Wer meint, das Jahr sei Ausnahme irrt. Mit wenigen Ausreißern ist diese Tendenz bis 2018 zurückblickend festzustellen.

Bereits vor sechs Jahren waren die Spitzenreiter bei der Fertigstellung von neuen Wohngebäuden Grebenhain (1,96 je 1000 Einwohner), Herbstein (1,88) und Freiensteinau (1,61). Alsfeld (0,69) und Kirtorf (0,64) verzeichneten die wenigsten.

Anders als im Rhein-Main-Gebiet und wenig überraschend ist das Einfamilienhaus im Vogelsbergkreis der deutlich vorherrschende Wohntyp. Das wird sich wohl auch nicht ändern. Mit Ausnahme von Schlitz sind alle im Vogelsbergkreis fertiggestellten Wohngebäude im Jahr 2022 Einfamilienhäuser gewesen.

Kreis ist Vorreiter bei Umweltthermie

Vorreiter ist der Landkreis seit einigen Jahren bei den verbauten Heizanlagen der Neubauten. Bereits 2018 hatte der Vogelsbergkreis die mit Abstand prozentual am meisten verbauten Luft- und Wärmepumpen. Seitdem wurde nach wie vor auf Umweltthermie gesetzt, andere Landkreise zogen nach.

Bis auf Wiesbaden, wo nach wie vor Gas die meist genutzte Energiequelle darstellt, und Offenbach (Fernwärme) dominiert Umweltthermie auch in allen anderen Landkreisen. Im Vogelsberg (78,5 Prozent) und im Landkreis Limburg-Weilburg (79 Prozent) ist dieser Trend besonders stark zu beobachten.



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