Faschingsverrückte Helden gab es reichlich im rappelvollen Narrenschiff in der Limeshalle in Grüningen. Die Stimmung war zudem rekordverdächtig bei der Elferratssitzung der Geselligkeit Burschenschaft Karneval (GBK) 1970 Grüningen.

Unter dem Motto »Mit Batman und Co. im Heldenrevier - 55 Jahre GBK das feiern wir!« ließen sich entsprechend bekannte Helden der Kindheit bis in die Neuzeit in der Narrhalla sehen und bejubeln. Das Programm aus Gesang, Tanz und Büttenreden ließ keine Wünsche offen. Sitzungspräsident Thorsten Becker manövrierte im Elferrat mit Humor und »Grüningen Helau!« durchs Heldenrevier und verteilte Orden am Fließband.

Die dreiköpfige »Peter Hilker Band« sorgte dabei als musikalische Stammgäste der GBK-Sitzung vor, während und nach der Sitzung bis weit nach Mitternacht für Stimmung.

Die GBK-Kids als jüngste Tanzformation hatten als knallgelbe Minions bekannt aus den Trickfilmen gleich zu Beginn ihren gefeierten Auftritt im von Susi Harbach einstudierten Tanz. In rot-weißer Gardeuniform präsentierte sich danach die GBK-Juniorengarde trainiert von Julia Betz und Lara Nitsch bestens aufgelegt. Dass die vielen jungen Leute in der prächtig dekorierten Limeshalle sich auch auf klassische Fastnachtslieder verstehen, bewiesen sie im gemeinsamen Gesang beim Klassiker »Rucki Zucki« von Ernst Neger. Der Faschingshit zählte zum Stimmungspotpourri, das die über 30 Musiker des Musikzugs Holzheim gemeinsam mit dem Blasorchester Langgöns unter Leitung von Bernhard Blei darbrachten.

Als jüngstes Tanzmariechen in dem halben Jahrhundert GBK-Geschichte trat danach die sechsjährige Lotta Schmidt, trainiert von Britta Loscher, auf. Tolle Leistung fanden die Fastnachter und demonstrierten dies durch viel Applaus. Die Flying Dancers (Trainerinnen Britta und Fabienne Loscher) aus der GBK-Tanzabteilung, wirbelten dann wie Major Tom »Völlig losgelöst« in Weltraumanzügen über die Bühne. Ein Angriff auf die Lachmuskeln folgte mit einem XXXL-Modell aus Utphe alias Thorsten Fett. Von Bruce Darnell als Topmodell in Mailand mit falsch benutzten Kondom und einem Dubai-Abstecher ohne Schokolade sang er am Ende mit dem ganzen Saal und Unterstützung aus dem Elferrat »Ein Schiff wird kommen« auf der Suche nach einem aktiven »Mitglied«.

Es folgten die beiden GBK-Rocketgirls (Rita Leidich und Johanna Dern) mit ihrem Rock’n’Roll-Candy-Tanz, trainiert von Susi Harbach. Als Geisterjäger unterwegs sind in dieser Kampagne die Tanzgruppe Sparkling Lights des TV08 Grüningen. Die von Kristina Buchard und Lena Schmalz einstudierte Choreografie kam bei der Sitzung bestens an.

Saal zum Kochen gebracht

Premiere feierten in Grüningen die Sänger der »Holzgieser Bengel« aus dem benachbarten Holzheim. »Trulla, Trulla, Trullala… Da wo meine Leber war, ist jetzt meine Minibar« stimmten sie an und kräftig sang das Narrenvolk mit. So ging es auch weiter im Programm, das im zweiten Teil die GBK-Funkengarde eröffnete. Als faschingsverrückte 7 Grüninger Zwerge marschierte die legendäre »No Name Band« mit Steffen Abel, Cali Betz, Franz Reiner Demel, Benjamin und Dominik Dern, Björn Feuerbach und Alfred Schmidt ein. Da blieb kein Auge trocken und beim Lied »Kobold im Kopf« brachten sie die heutige Situation in der Welt auf den Punkt, denn »Verrückt ist das neue Normal!«. Der Saal tobte vor Begeisterung bei ihrem gesanglichen Bekenntnis zu den 70er Jahren beim »Wackelkontakt«. Weiter zurück in die 20er Jahre ging es bei den B-Körbchen. Den Tanz hatte Yvonne Steinbichler mit den Frauen einstudiert. Aus Hausen waren die Ex-Stewardessen Babette und Jeanette (Celine Braungart und Selina Loukidis) auf der Bühne zu erleben. Sie begaben sich auf die Suche nach einem schönen Mann mit schönem Nachnamen. »Kai Ahnung« und »Bernhard Diener« hatten sie dabei in ihrem humoristischen Visier.

Die Gießener Faschingsfreunde schickten ihre Tanzgruppe »Intakt« zu den Jubiläums-Narren. Die Männertanzgruppe »Grüninger Bier-Kerle« führten die karnevalistische Version von »Bauer sucht Frau« vor, die Julia Betz und Lara Nitsch mit ihnen einstudiert hatte. Es folgte reichlich Applaus für die Akteure. Das Finale war der »No-Name-Band« vorbehalten, die mit Kölschen Hits den Saal nochmals zum Kochen brachten. Der Sitzungspräsident dankte allen Mitwirkenden und Helfenrn. Für das eindrucksvolle Bühnenbild mit »Asterix und Co.« sowie Licht und Ton hatte GBK-Vorsitzender Pierre Schmidt mit Unterstützung gesorgt.