Wer in Rabenau wüsste schon wofür die politischen Kürzel HFSA, BLFUA und AJSSIT stehen. Neue Parteien sind das nicht, sondern die Fachausschüsse der Gemeindevertretung. Der Finanzausschuss heißt ausführlich Haupt-, Finanz- und Satzungsausschuss, abgekürzt HFSA, befasste sich jetzt mit der Frage, ob man im Zuge der nächsten Kommunalwahl in Hessen (Frühjahr 2026) weiterhin alle drei Ausschüsse benötige. Oft wird ein und dasselbe Thema nämlich in zwei Ausschüssen diskutiert.
Der Sozialausschuss, ausführlich Ausschuss für Jugend, Sport, Soziales, Integration und Tourismus, abgekürzt AJSSIT, tagt mangels spezieller Themen ohnehin kaum. Publikum sitzt immer dann im Bürgersaal am Bahnhof, wenn es um eigene Interessen geht. Zwei Personen hörten jetzt im Finanzausschuss zu. Zur Sitzung im Bauausschuss tags zuvor (Bau-, Land-, Forst- und Umweltausschuss, BLFUA), es ging um die grundhafte Sanierung der Brodbachstraße, Gartenstraße, Reisiger Weg und Im Feldchen, kamen ausschließlich Anlieger.
Bürgermeister Björn Zimmer (BfRab) teilte mit, die meisten Kreiskommunen hätten nur noch einen oder zwei Ausschüsse. Er könne sich vorstellen auf den Sozialausschuss zu verzichten. Der Finanzausschuss ist Pflichtaufgabe, alle übrigen Ausschüsse kann die Gemeindevertretung in Eigenregie bilden. In Staufenberg gibt es aktuell nur noch den Finanzausschuss während Langgöns immerhin vier Ausschüsse gebildet hat.
Auf der Sitzung wurden die Argumente abgewogen, doch ob es nun einen Ausschuss weniger gibt und wenn, mit welchem der verbliebenen der Sozialausschuss zusammen gelegt werden würde, wird demnächst im Parlament weiter besprochen. Bis zur Kommunalwahl ist es noch eine Weile hin.
Klar ist dagegen schon jetzt, dass bei der Kommunalwahl kein gemeinsamer Ortsbeirat Londorf/Kesselbach mehr antreten wird. Mit sechs Jastimmen und nur eine Neinstimme hat der Finanzausschuss empfohlen, zwei Ortsbeiratslisten aufzustellen. Der künftige Ortsbeirat Londorf soll sieben Mitglieder erhalten, der Ortsbeirat Kesselbach fünf Mitglieder.
Außerdem wird der Ortsbeirat Geilshausen von aktuell fünf auf sieben Mitglieder aufgestockt. Da Geilshausen und Rüddingshausen dann jeweils sieben Mitglieder im Ortsbeirat hätten, Londorf mit deutlich mehr Einwohnern genauso viele, plädierte Ottmar Lich (FW) für neun Mitglieder im Ortsbeirat Londorf, konnte sich aber nicht durchsetzen.
Mit vier Ja-Stimmen (drei Enthaltungen) empfahl der Finanzausschuss den Wirtschaftsplan 2025 für die Kindertageseinrichtungen in Londorf, Rüddingshausen und Geilshausen. Betreiber ist der DRK-Kreisverband Marburg-Gießen.
Das hauptamtliche Vorstandsmitglied Alexander Mack und der kaufmännische Leiter, Eric Schneider, stellten das Zahlenwerk vor.
Den Gesamteinnahmen von 862 246 Euro stehen Gesamtausgaben von 2,61 Millionen Euro gegenüber. Wenn demnächst der Gemeindehaushalt 2025 beraten wird, reißt der Fehlbedarf auf dem Posten Kindertagesstätten eines der beständig großen Löcher in die Gemeindekasse.