02. März 2025, 20:50 Uhr

Haushaltsplan

Rabenauer Haushalt mit 2,3 Millionen Euro im Minus

Land und Bund weisen den Kommunen immer mehr Aufgaben, jedoch nicht mehr Geld zu. Dass dies umgedreht wäre, wünscht sich nicht nur die Rabenau.
02. März 2025, 20:50 Uhr
PAD
Die Sport- und Kulturhalle in Rüddingshausen soll in diesem Jahr saniert werden. FOTO: PAD

Die Gemeinde Rabenau steckt in der Schuldenspirale fest: Im Haushaltsplan 2025, den Bürgermeister Björn Zimmer am Freitag in der Gemeindevertretersitzung vorstellte, wurde deutlich, dass sie aus dieser allein kaum herauskommen kann. Dennoch sucht man nach Wegen, neue Einnahmequellen zu erschließen.

Aktuell hat die Gemeinde 21,5 Millionen Euro Schulden. Bis 2027 werden sie auf fast 26 Millionen Euro steigen. Pro Jahr sind allein 777 000 Euro für Zinsen und Tilgung fällig. Der Finanzhaushalt 2025 geht erneut von einem dicken Minus aus. Dass für die Tilgung erforderliche Geld kann die Gemeinde zusätzlich zum laufenden Geschäftsbetrieb nicht erwirtschaften. Es müssen Schulden gemacht werden, um Schulden zu bezahlen.

Zimmer zeigte eine Reihe von Gründen auf, die zu der aktuellen Situation führten. Dass die Kreisumlage um 375 000 Euro steigt, tut der Rabenau richtig weh. Außerdem wurden die Schlüsselzuweisungen vom Land um 110 000 Euro gekürzt, nachdem der Zensus neue Einwohnerzahlen als Berechnungsgrundlage brachte. Gleichzeitig muss die Gemeinde zahlreiche Pflichtaufgaben schultern, die auf Wunsch von Land und Bund immer umfangreicher und damit kostenintensiver werden.

Zudem muss die Gemeinde viel Geld in die Hand nehmen, um marode Gebäude, Straßen und Kanäle zu erneuern. »Ein weiteres Aussitzen verschlechert den derzeitigen Zustand nachhaltig und führt zu immer höheren Kosten«, sagte Zimmer.

Veraltete Hardware

Darum plant die Gemeinde weiterhin die Sanierung mehrerer Straßen in Londorf - wobei hier auch wiederkehrende Straßenbeiträge erhoben werden -, die grundhafte Sanierung der Ortsdurchfahrt Rüddingshausen, die Sanierung der Sport- und Kulturhalle Rüddingshausen als auch Sanierungsarbeiten an der Lumdatalhalle. Zudem sind die Software, die Hardware und die digitalen Netze im Rathaus veraltet. Investitionen seien dort notwendig, »um nicht den Anschluss an Landes- und Bundesbehörden zu verlieren«.

Der vom Land Hessen im Zuge der Grundsteuerreform vorgeschlagene Hebesatz von 426 Punkten für bebaute Grundstücke ist für die Rabenau nicht umsetzbar. Denn trotz einer Grundsteuer B von 600 Punkten ist der Haushalt noch immer mit Millionen Euro im Minus. Die Erhöhung sei darum »unabwendbar«, sagte Zimmer, auch wenn allen klar sei, dass diese viele Bürger stärker belasten werden. Dass diese so stark ausfalle, liege auch an dem Versäumnis einer stufenweisen Anpassung in den vergangenen Jahren.

Um aus der Schuldenspirale hinauszukommen, muss die Einnahmensituation nachhaltig verbessert werden. Zimmer nannte als mögliche Einnahmequellen Flächen-Photovoltaik als auch Windkraftanlagen auf kommunalen Flächen. Auch über ein Mischgebiet in Odenhausen soll wieder gesprochen werden. »Möglichkeiten, die sich bieten, gilt es in der Zukunft zu ergreifen«, sagte Zimmer.

Der Bürgermeister sprach von »herausfordernden und schwierigen Zeiten«. Die Rabenauer Gemeindevertreter müssten nun »wegweisende und harte Entscheidungen treffen, die uns vieles abverlangen«. Ziel müsse es dabei sein, dass die Rabenau weiterhin ein lebenswerter Ort bleibt. Darum wolle man in Zukunft auch Baugebiete mit für Familien erschwinglichen Grundstücken entwickeln.



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