Der Bing ist tot, lang lebe der Bing. In Treis gibt es keine Monarchie. Dafür wurde aber die verwaiste Dorfkneipe an der Kreuzung Bahnhofstraße/Großen-Busecker Straße ausgerechnet am Aschermittwoch zu neuem Leben erweckt.
Das künftige Wirtsteam, Sabine und Peter Moldenhauer, Angelika und Reiner Opper, öffnet jetzt jeden Mittwoch um 19 Uhr. Etwa um 22.30 Uhr ist dann Kehraus. Am ersten Tag wurde Buch geführt. Über den Abend verteilt saßen in der Kneipe rund 80 Gäste. Der alte Hausname wurde jetzt offiziell.
Nachdem der Verein Treiser Dorfleben alle Räume im Erdgeschoss von der Stadt Staufenberg mit der vertraglichen Nutzungsdauer von vorläufig einem Jahr übernommen hatte, soll die Gaststätte fortan «
im Bing« heißen.
Den Gastraum mit seinem alt hergebrachten Charme haben sie optisch etwas aufgemöbelt. Es hängen Lichterketten an den Wänden und Treiser Fotoimpressionen von Wolfgang Zenger. Es gibt mit weißem Stoff ummantelte Stehtische, darauf je eine Kerze und Tulpe. Zur Eröffnung reichte das Wirtsteam Begrüßungssekt und Soleier. Das Rezept für ein veredeltes Hühnerprodukt hatte die Großmutter von Angelika Opper, sie hatte einst im Bing gewohnt, beigesteuert: Eier hart kochen, abkühlen lassen, schälen. Die Salzlake mit 1,5 EL Salz auf 800 ml Wasser herstellen. Hinzu kommen ein Lorbeerblatt, je ein Teelöffel Senfkörner und Pfefferkörner, aufkochen, abkühlen lassen. Eier und Brühe in ein Glas geben, verschließen, mindestens einen Tag ziehen lassen, mit Senfaufstrich verzehren.
Pläne des Vereins Treiser Dorfleben für Veranstaltungen im großen Saal: Am 10. März zeigt Peter Schomber sein urkomisches Programm »Schomberwelten«, am Ostersamstag (30. März) stellen Markus Leukel (Schlagzeug), Peter Herrmann (Bass) und Gerd Stein (Gitarre) ihre neue CD vor. Voraussichtlich im Mai führt Lokalhistoriker Volker Hess zu geschichtsträchtigen Orten in Treis und Umgebung. Im Herbst soll ein Kindertheater die »Kleine Hexe« aufführen. Vereine können die Räumlichkeiten für Versammlungen, Sitzungen oder Feiern mieten. Weitere Mitglieder oder helfende Hände im »Treiser Dorfleben« sind willkommen.