04. Mai 2025, 21:44 Uhr

Solarpark in der Kritik

In Allendorf »herrscht keine Willkür«

Es gibt weiter Ärger um den Solarpark in Climbach. Zur Ortsbeiratssitzung kommen jetzt wieder 100 Bürger, doch die Planungen laufen bereits.
04. Mai 2025, 21:44 Uhr
VOH
Das Interesse am geplanten Solarpark Climbach war und ist ungebrochen groß. Das Foto zeigt die Ortsbegehung am Busecker Weg im vergangenen Jahr. Archivfoto: Heller

Der momentan in Planung befindliche Solarpark am oberen Ende des Busecker Wegs ist und bleibt ein ungeliebtes Kind der Climbacher.

Zur Sitzung des Ortsbeirats reichte jetzt der Platz im großen Saal nicht aus und der kleine Saal musste noch hinzu genommen. Rund 100 Personen interessierte der Sachstand. Kleine und große Protestplakate aus vorherigen Aktionen der Bürgerinitiative Wald-, Luft- und Lebensqualität Climbach standen im Saal.

Bürgermeister Sebastian Schwarz stellte fest: »Hier herrscht keine Willkür«. Die Stadtverordnetenversammlung habe der Verwaltung schon länger den Auftrag erteilt, eine für Solarenergie geeignete Freifläche ausfindig zu machen. Eine zusammenhängende Flächengröße von fünf bis sieben Hektar (Mindestvoraussetzung) im städtischen Eigentum habe es woanders nicht gegeben. Außerdem verlaufe hier eine Mittelspannungsanlage für die Aufnahme des erzeugten Stroms. Somit habe der Betrieb eines Solarparks keine Auswirkungen auf vorhandene PV-Anlagen bei Privatleuten.

Ortsbeiratsmitglied Wolfgang Peper verlas eine zusammen gestellte Zeitachse zum Thema Solarpark mit dem ersten Eintrag Anfang Februar 2024, als es eine Informationsveranstaltung des Bürgermeisters im Bürgerhaus Climbach gab. Das Gremium wollte nunmehr den Stand des Bauleitplanverfahrens wissen.

Am 23. April hatte die Bewerbungsfrist für interessierte Investoren geendet. Drei hatten sich für den Bau des Solarparks beworben. Die Stadtverordnetenversammlung beschloss Anfang Juli 2024 den Start des Bauleitplanverfahrens. Infolgedessen wurde ein Fachbüro mit der Ausarbeitung des Planentwurfs beauftragt. Der fertige Entwurf muss dann die politischen Gremien passieren, um öffentlich ausgelegt zu werden. Im Besonderen geben dann Träger öffentlicher Belange wie Behörden und Energieunternehmen, aber auch Bürger ihre Stellungnahmen zum Vorhaben ab .

Der Ortsbeirat fragte nach der Unterschriftenliste der Solarparkgegner, die im April 2024 348 wahlberechtigte Climbacher unterzeichnet hatten, immerhin 63,2 Prozent. Die Liste sei im Rathaus einer Akte hinzugefügt worden, erklärte Schwarz. Unterdessen hätten allerdings einige Climbacher ihre Unterschrift widerrufen.

Der Ortsbeirat befürchtet, dass mit dem Bau des Solarparks ein wichtiges Naherholungsgebiet seine Attraktivität verlieren könnte. Junge, naturverbundene Familien würden nicht mehr nach Climbach ziehen. Die Lautstärke von Freiflächenphotovoltaik werde unterschätzt. Peper verwies auf den soeben fertiggestellten Solarpark Hasselroth bei Gelnhausen. Dort sei die Geräuschkulisse hörbar.

Ortsvorsteher Gernot Schäfer, der ebenda zu den Kritikern gehört, meinte: »Wir haben uns Gedanken gemacht, wie man auf dieser Fläche anderweitig Einnahmen generieren könnte - mit Ökopunkten«. Bürgermeister Schwarz entgegnete allerdings, dass die Fläche für diesen Zweck nicht tauge und Ökopunkte nur ein einziges Mal verkauft werden könnten, aber ein Solarpark Pacht einbringe.

Peper wurde in der Sitzung zum stellvertretenden Ortsvorsteher gewählt.

Ein weiteres Thema war der Bouleplatz. Schäfer verkündete, dass am Samstag, 21. Juni, ab 10.30 Uhr das Bouleturnier 2025. Als Preise sind ausgelobt: Erster Platz Gutschein für die Eulenbar in Allendorf/Lumda, zweiter Platz zwei Stangen Wurst aus dem Ebsdorfergrund und dritter Platz fünf Liter Partyfass Bier.

Gernot dankte dem städtischen Bauhof für das Installieren einer weiteren Sitzbank sowie dem Bereithalten von vier Pavillons. Die mobilen Schattenspender können Vereine ausleihen.



0
Kommentare | Kommentieren

Mehr zum Thema

Bilder und Videos

  • Fassenachtszug in Giessen

  • Polizeirazzia im Frankfurter Bahnhofsviertel